Brigitte Prell veröffentlicht ihr erstes  Kinderbuch

Unser sehr aktives Mitglied im Seniorenbeirat veröffentlichte Ihr erstes Kinderbuch.

 

Der  Bonner Generalanzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 26.6.2024 ausführlich über das Buch. Wir haben den Artikel von Susanne Träupmann übernommen:

Geschichte für Sechs- bis Zwölfjährige

 

Bornheimerin veröffentlicht mit 81 Jahren ihr erstes Buch

 

Bornheim-Uedorf · Im stolzen Alter von 81 Jahren hat Brigitte Prell ein Kinderbuch veröffentlicht. Es handelt von zwei Mäusen, die sich unerwartet in Köln wiederfinden, und richtet sich an Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Am Beginn des Schreibens stand ein Schicksalsschlag, den die Seniorin verarbeiten musste.

 

Kuscheltiere spielen im Werk von Brigitte Prell eine wichtige Rolle.


81 Jahre musste Brigitte Prell werden, bis zur Veröffentlichung ihres ersten Werks: ein Kinderbuch. Bereits vor zehn Jahren hat die Uedorferin an dem 187-Seiten-Buch gearbeitet, jetzt hat der Romeon-Verlag es unter dem Titel „Nein, Sir James kommt nicht in die Mülltonne“ herausgebracht.

Es richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren und nimmt die jungen Leser mit auf eine Reise voller Abenteuer.

 

Protagonisten sind die sprechenden Mäuse Sir James und Sir Henry. Diese müssen ihr englisches Domizil, ein Schloss, verlassen. Nach einem beschwerlichen Fußmarsch und einer Schiffspassage gelangen sie gemeinsam mit der Fledermaus Sophie als blinde Passagiere in einem Schweinetransporter nach Köln.

Von England nach Ehrenfeld

Dort landen sie im Keller einer Familie im Stadtteil Ehrenfeld. Als die Kinder den weinenden Henry entdecken, beschließen sie, den dreien zu helfen, zumal draußen die Katze Samson lauert. Die lebendig gewordenen Stofftiere der Kinder werden zur Unterstützung eingespannt. Da entstehen einige Verwicklungen, die die Kinder und ihre Freunde meistern müssen. Nur die Eltern bekommen von alldem nichts mit. Sie ahnen nur, dass die Kinder etwas verheimlichen.


Es war schon immer Prells Traum gewesen, ein Kinderbuch zu schreiben. Doch als ihre Kinder Claudia und Udo klein waren, hätte sie keine Zeit gefunden, auch aus beruflichen Gründen, berichtet sie.
„Nun ist es ein Buch für meine Enkel geworden“, sagt die 81-Jährige. Die beiden neun und elf Jahre alten Enkelsöhne, Max und Moritz, haben es sich bereits von ihrer Mutter vorlesen lassen und finden den Inhalt einfach großartig. „Für sie bin ich eine coole Oma“, sagt Prell und lacht.

 

Angefangen hat sie mit dem Schreiben im Jahr 2013, als ihr inzwischen verstorbener Mann einen Schlaganfall erlitt und von einem auf den anderen Tag zu einem Pflegefall wurde. Er haderte mit seinem Schicksal, wurde unleidlich und brachte seine Frau an die Grenzen des Ertragbaren. „Da habe ich mich, wenn es ging, zurückgezogen und die ersten Seiten niedergeschrieben. Die Geschichte sprudelte nur so aus mir heraus. Ich kam mit dem Schreiben kaum hinterher“, erinnert sie sich.

Alles mit Bleistift vorgeschrieben

In zwei Monaten war die erste Fassung der Geschichte fertig, 100 DIN-A4-Seiten hatte Prell mit Bleistift beschrieben. Die erste Überarbeitung hat sie später am Computer vorgenommen, nachdem Tochter Claudia Mockenhaupt ihr beigebracht hatte, wie man diesen benutzt. Die Tochter gehörte auch zu den ersten Lesern des Werks und illustrierte das Cover.


Die Geschichte spielt in der früheren Kölner Wohnung der Familie Prell. Warum gerade diese Wohnung der Schauplatz ist, kann Prell gar nicht genau sagen. Vor Augen hatte sie die Stockbetten ihrer Kinder, die Wohnung mit den Möbeln und den großen Keller. Die gebürtige Niedersächsin – sie wurde 1943 in Soltau in der Heide geboren – ist stolz auf das, was sie geschaffen hat. Denn das Verfassen von Texten wurde ihr nicht in die Wiege gelegt. Bis zum 70. Lebensjahr hat sie gemeinsam mit drei Geschwistern im Familiengeschäft für Farbe und Lacke in der Kölner Innenstadt gearbeitet.

Mit dem überraschenden Tod ihres Bruders, der die Geschäfte führte, und dem daraus resultierenden Verkaufs des Ladens, fiel Prell in ein
„psychisches Loch“, wie sie sagt. Da kam ihr die Anfrage von Uedorfs Ortsvorsteher Bernd Marx, sich im Bornheimer Seniorenbeirat einzubringen, gerade recht.

Brigitte Prell ist immer in Bewegung

Nun engagiert sie sich bei den Repair-Cafés in Roisdorf und Hersel. Im vergangenen Jahr hat sie in den Rheinorten Widdig, Hersel und Uedorf die Aktion „Runter vom Sofa“ auf den Weg gebracht. Senioren unterstützen Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und das Seniorenheim St. Angela bei der Betreuung von Kindern und Heimbewohnern. Das kommt so gut an, dass die Aktion auch auf andere Bornheimer Orte übertragen werden soll.


Prell ist immer mittendrin. Dennoch hat sie bereits ein zweites Kinderbuch verfasst. Das Manuskript ist fertig an eineVeröffentlichung denkt Prell aber noch nicht. „Ich möchte erst einmal abwarten, wie sich der Verkauf des jetzigen anlässt”, sagt sie. Gerne würde sie mit ihrem Erstlingswerk auf Tournee gehen und in Grundschulen oder Büchereien daraus lesen.